Vorsicht vor dem Birnen-Killer!
LOITZ. Er sieht strahlend aus und zieht viele Blicke auf sich. Aber Vorsicht! Ihm zu nahe zu kommen, kann böse Folgen haben, denn er ist ein allergieauslösender Pilz. Sein Name: Birnengitterrost.
Die Sporen dieses Pilzes wandern heimlich, still und leise auf die Birnenbäume. Damit richtet der Birnengitterrost schwere Schäden an, wie der Geschäftsführer der Vorpommerschen Baumschulen in Klein Zetelvitz bei Greifswald, Jürgen Thietke, sagt. „Bäume, die von diesem Pilz befallen werden, tragen im Sommer nur ungenießbare Früchte.“
Diese Aussage sitzt und dürfte so manchem Kleingärtner der Region zunächst einen Schrecken einjagen. „Wer Obstbäume auf seinem Grundstück oder in seinem Garten hat, weiß eigentlich, dass gerade in dieser Jahreszeit auch aus der Natur Gefahren lauern können“, sagt der Fachmann. „Jeder, der Obstbäume hat, möchte schließlich auch leckere Früchte ernten“, sagt Jürgen Thietke.
Der Birnengitterrost muss nicht zwingend jedes Jahr auftreten, hat es unweit von Loitz allerdings schon getan. Der Baumschulen-Chef hat erst kürzlich an einem Waldrand unweit von Loitz das orangefarben leuchtende Pilzgeflecht in einer Wacholderpflanze entdeckt.
„Der Pilz überwintert in den Wacholderpflanzen. Seine Sporen machen sich von dort aus auf den Weg und setzen sich auf die frischen Birnenblätter, die sich ja gerade in diesen Wochen an den Bäumen zeigen. Die Verbreitung geschieht also genau jetzt im Frühjahr“, sagt Thietke.
Sein Rat: Wer Wacholderpflanzen in einem Garten zu stehen hat und zwischen den Zweigen dicke gefüllte orange- bis braunfarbene Blasen oder Zäpfchen entdeckt. der sollte die Pflanze entfernen und vernichten. Auf dem Kompost darf der befallene Wacholder auf keinen Fall landen. Er muss verbrannt werden.
Aber aufgepasst: „Die Pflanze nicht mit bloßen Händen anfassen. Der Pilz kann allergische Reaktionen auslösen“, sagt Jürgen Thietke. Auch er hat nicht lange gezögert, den befallenen Wacholder aus der Erde geholt und verbrannt. Zwar ist auch gegen den Birnergitterrost schon eine Chemiekeule erfunden worden, „doch wer möchte schon seine Ostbäume mit einem Gift bearbeiten.“
Nur mit Schutzhandschuhen darf man dem Birnengitterrost näher kommen, empfiehlt der Experte.
FOTO: ULRIKE ROSENSTÄDT
Ich habe mal die vom Birnengitterrost befallenden Blätter fotografiert. Hier sollte der schädliche Pilz gut zu erkennen sein.
Bevor sich der Pilz bzw. seine Sporen weiter verbreiten können empfehle ich, die Blätter gleich über den Hausmüll zu entsorgen.
Keinesfalls auf den Kompost!
Was ich dazu als Mittel gegen den Birnengitterost gefunden habe ist folgendes Produkt von COMPO:
– COMPO Duaxo Universal Pilz-frei
Das Produkt ist für den Kleingarten freigegeben.
Jedoch ist zu beachten: Chemische Mittel haben im Kleingarten eigentlich nichts zu suchen und sollten nur im extremen Ausnahmefall angewendet werden!
Eine dauerhafte und chemiefreie Lösung besteht darin, die Kette zwischen den beiden Wirten zu unterbinden, indem man darauf achtet, im Umkreis von 500 Metern um den Birnbaum herum keine Wachholderbüsche anzupflanzen.